Paläomagnetische Datierungen wurden von Ian Headley, Universität Geneve, vorgenommen. Die Methode wird bevorzugt an stark gebranntem Lehm durchgeführt, der seit dem Brand in seiner Lage nicht mehr verändert wurde. Durch den Brand können sich die Elementarmagnete im Ton in Richtung des Erdmagnetfeldes zum Brandzeitpunkt einstellen. An zwei Backöfen wurden je 20 Proben genommen, wobei ihre Position und Richtung genauestens dokumentiert werden mußte. Leider erwies sich die Brandtemperatur bei den meisten Proben als zu gering, so daß nur eine geringe Anzahl ausgewertet werden konnte. Da die Methode außerdem selbst noch nicht über die notwendigen, allgemeingültigen Kalibrationskurven verfügt, wurde auf Kurven aus Bulgarien zurückgegriffen. Dabei ergab sich eine Datierung um etwa 5500+/-200 v.Chr. für 2 Backöfen von der Fundstelle II.
Da zahlreiches Holzkohlematerial gefunden wurde, konnten daran an der ETH-Zürich bisher 21 14C Datierungen vorgenommen werden. Außerdem wurden in Zürich noch Menschenknochen von Grab 2 sowie in Heidelberg 3 Tierknochen-Proben, jedoch nur von Fundstelle I, 14C-datiert. Zur Zeit liegen ingesamt 28 14C-Datierungen vor. Das Fundgut dieses Platzes ist ausschließlich der älteren LBK (Phase I n. Tichý) zuzuordnen und innerhalb dieser wohl eher an deren Beginn zu stellen. Dennoch streuen die 14C-Werte über die gesamte Zeitspanne, die derzeit hier für die ältere LBK angegeben werden kann: 6580-6080 BP bzw. 5480-5200 BC. Hierzu sind die Daten der älteren Fundstelle II vor allem am Anfang und die Daten der jüngeren Fundstelle I am Ende zu finden. Die Gruppenkalibration ergibt beim 1-Sigma Bereich ein Intervall von 5480-5210 (5170-5140), beim 2-Sigma Bereich einen Bereich von 5650-5050. Die „Wahrheit" liegt wohl irgendwo dazwischen, etwa von 5600-5100 v. Chr. Die Kalibrationen wurden mit Oxcal 2.18 erstellt.
Im Vergleich dazu zeigt die Abb. die Gruppenkalibration von 54 14C-Daten aus Österreich. Dabei ergibt sich eine Gesamtdauer der Linearbandkeramik in Österreich von ca. 5550-4900 v.Chr.
