Um den Studenten sowohl Theorie als auch Praxis nahezubringen, erfolgt eine
Aufteilung meiner Lehrveranstaltung auf eine Vorlesung und ein Seminar. Die Vorlesung
bietet die theoretischen Grundlagen, die dann im Seminar Großteils mittels der
von mir entwickelten Software praktisch umgesetzt werden. Als theoretischer
Ausgangspunkt dient die gesamte facheigene Methodik der Ur- und Frühgeschichte,
die jedoch nur in Kombination mit Informatik und Mathematik tatsächlich
angewandt werden kann. Zusätzlich spielen noch naturwissenschaftliche
Methoden zur absoluten Altersbestimmung
eine essentielle Rolle.
Vorlesung |
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Typologie |
Benutzung verschiedener Programmpakete |
Typologische
Reihe |
WinSerion
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geschlossener Fund |
Bilddatenbank Montelius
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Relativchronologie
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MonteliusEntry
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Absolutchronologie |
Einscannen von Tafeln
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Horizontalstratigrafie
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Manuelle Bildzerlegung mit MonteliusEntry und MonteliusImageAnalyzer |
Analyse der N Nächsten Nachbarn bezüglich eines Typs |
Automatische Bildzerlegung mit MonteliusImageAnalyzer*
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Analyse der N Nächsten Nachbarn bezüglich zweier Typen |
Bearbeiten der Bilddatenbank mit MonteliusEditor
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Konzept der Bilddatenbank Montelius
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Bearbeitung des zur
Verfügung gestellten Datensatzes zu einem Gräberfeld, Erstellung einer
Typologie |
Typologie mit Drag ’n Drop
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Seriationen |
Bayes’sche Statistik mit Anwendung bei der 14C-Methode |
Kartierungen |
Mathematische Methoden im Einsatz in der Ur- und Frühgeschichte |
Interpretation der Ergebnisse |
Geolokalisiert
ca. 30.000 Fundorte in Mitteleuropa. |
Kartieren
mit GoogleMaps und GoogleMapper. |
Clusteranalyse |
Kurzreferat und Diskussion |
Die Weiterentwicklung der Software rund um das
Zentralprogramm WinSerion geht laufend fort. Derzeit werden die meisten Programme
bereits in Delphi XE4 (also die Version von April 2013), entwickelt, mit
Ausnahme von MonteliusEditorSheets, das mit Delphi 2006 kompiliert wird.
Dennoch liegt bereits eine Unicode-taugliche Version MonteliusEditorSheetsUni
vor, die aber noch nicht alle Features von MonteliusEditorSheets reproduzieren
kann.
Folgende Programme
stehen zur Verfügung:
Die von mir im April 2004 mit dem Thema "Quantitative Studien zur Archäologie der Awaren
I" eingereichte Habilitationsarbeit ist 2005 im Druck
erschienen, als Band 60 der Mitteilungen der Prähistorischen Kommission der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Näheres dazu hier. Daraus werden einige
Kapitel auch in dieser Lehrveranstaltung von Bedeutung sein. Daraus zum
Beispiel die folgende Abbildung:
Abb. 1: Vermutliche Aufteilung des
Karpatenbeckens im Awarenreich (568-830) nach 568.
Abb.2 : Eingaben in die Bilddatenbank Montelius
mit MonteliusEntry und einem eingebauten Bildbearbeitungsprogramm. Zuoberst die
Eingabemaske von MonteliusEntry.
Dieses Datenbankkonzept geht von den archäologischen Publikationen
aus, also von Katalogen und Tafeln der Fundkomplexe. Diese werden eingescannt
und durch Bildbearbeitung in die Einzelobjekte zerlegt. Von diesen ausgehend
werden halbautomatisch Typentafeln erzeugt. Bei der Bilddatenbank Montelius
kann die Typologie am Bildschirm mit „Drag
’n Drop"
erstellt werden.
Die Eingaben bis hin zur Typologie-Erstellung ist ein arbeitsteiliger
Prozess, an dem viele verschiedene Personen beteiligt sind, wie das in
folgender Abbildung dargestellt wird:
Der Ablauf von den Publikationen zur Bilddatenbank Montelius ist
folgendermaßen möglich:
Diese Typologie steht für weitere Auswertungen wie Seriation oder Analyse
der Nächsten Nachbarn zur Verfügung. Der Vorteil gegenüber einer
konventionellen Typologie ist, dass sie mit Bilddatenbank Montelius ungefähr 100x so schnell erstellt
werden kann. Hier werden die verschiedenen
Möglichkeiten zur Erstellung einer Typologie erörtert. An der Universität
Wien wurde für mehrere Institute die Bilddatenbank Unidam entwickelt, mit
spezieller Blickrichtung auf die Nutzung für die Lehre. Hier gebe ich einen Vergleich von
Montelius und Unidam. Unidam ist eine Bilddatenbank, um den Studenten
Bildmaterial für ihre Seminararbeiten und Referate bereitzustellen. Die
Bilddatenbank Montelius dagegen zielt auf die Benutzung bei wissenschaftlichen
Arbeiten wie Diplomarbeiten, Masterarbeiten und vor allem Dissertationen und
Habilitationen.
Für die verschiedensten wissenschaftlichen Fragestellungen sind von den
Komplexen und der Typologie ausgehend folgende Auswertungen möglich:
Neben mehreren kleineren Bilddatenbanken konnte die bisherige
„bildlose" Datenbank zum awarenzeitlichen Fundmaterial im Karpatenbecken
auf eine Bilddatenbank umgestellt werden. Die Arbeiten sind weitgehend
abgeschlossen in Form von ca. 245.000 Einzelabbildungen inklusive benachbarte
und zeitgleiche Kulturen.
Derzeit sind Bilddatenbanken zu folgenden Themenbereichen in Arbeit:
Frühe Bronzezeit – Unterwölblinger Gruppe (fast komplett fertig), in
Vorbereitung Aunjetitzer Gruppe und Wieselburger Gruppe.
Nach Abschluss der
awarischen Bilddatenbank wird nun verstärkt am Aufbau einer Bilddatenbank zur
gesamten Frühgeschichte Mitteleuropas gearbeitet, mit folgenden Teilbereichen:
Tabelle 1, Erfassungsstand Urgeschichte, Stand vom 14.10.2012.
Tabelle 2, Erfassungsstand Frühgeschichte, Stand vom 14.10.2012.
Insgesamt wurden
bisher 800.000 Objekte erfasst und kontrolliert, weitere 6000 Gegenstände
wurden eingegeben, aber noch nicht überprüft.
Die
Beschleunigung der Eingabe wird mit dem Programm MonteliusEntry erreicht.
Dieses wird im Seminar in seiner aktuellen Version 6.3.3 in der
Lehrveranstaltung verteilt.
Im „Hilfe-File“
dieses Programms gibt es eine ausführlichere Darstellung der Möglichkeiten von
Bilddatenbank Montelius mit WinSerion.
Die Teilnehmer
am Seminar erhalten eine Einführung in die Arbeit mit Material und sollen
lernen, selbst Eingaben in die Bilddatenbank Montelius zu machen.
Weitere Themen:
14C-Projekt Stand und Ergebnisse
Überblick über die quantitativen
Methoden im engeren
letzte Bearbeitung 21.10.2013